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Hermann Axen

Hermann Axen
1916-1992
Politiker und Publizist.
W�hrend der Nazizeit im KZ Buchenwald.
Ab 1950 Mitglied des ZK der SED.
Ab 1956 Chefredakteur des NEUEN DEUTSCHLAND.
Ab 1963 Kandidat des Politb�ros.
1966-89 Sekret�r des ZK der SED f�r Internationale Verbindungen.
1970-1989 Mitglied des Politb�ros.
Vaterl�ndischer Verdienstorden, Banner der Arbeit, Held der Arbeit.

Aus den autobiographischen Erinnerungen Hermann Axens."Bei der Entlassung aus Buchenwald hatte ich einen Anzug bekommen, der mir zwar pa�te, aber eingen�hte Streifen hatte. Solche Anz�ge bekamen H�ftlinge, wenn sie von den Nazis als Zeugen zu Gerichtsprozessen mu�ten oder wenn sie unter Aufsicht an Begr�bnissen von Angeh�rigen teilnehmen durften. Den Anzug trug ich noch, als ich in Dresden Ministerialrat geworden war, bis Jennz, die Frau von Hermann Matern, veranla�te, da� ich einen neuen Anzug bekam. Sie meinte, so k�nnte ich nicht mehr herumlaufen.

In Leipzig wurde ich gleich Mitglied eines antifaschistischen Beirates, der bei dem ersten amerikanischen Stadtkommandanten von Leipzig, einem Oberstleutnant, gebildet wurde und aus 11 Leuten bestand. Zu gleicher Zeit haben wir bereits Parteiarbeit geleistet, doch waren Parteien offiziell noch nicht zugelassen. Wir nannten uns "Buchenwalder". Als Leiter fungierte Harry Kuhn, Rudi Jahn, Kurt Ro�berg und ich selbst. Hinzu kamen Genossen aus anderen Lagern und aus Zuchth�usern. Stefan Heymann kam aus Monowitz (Monowicze), einem Zweiglager von Auschwitz. Es dauerte aber nicht lange, bis die amerikanischen von den sowejtischen Besatzungstruppen abgel�st wurden.

Als die Sowjettruppen kamen, hatten wir �berall in Leipzig Plakate mit der Aufschrift "Wir gr��en die Rote Armee" angebracht. Das geschah im Namen von 16 Antifaschisten - R�ckkehrer aus den Konzentrationslagern und Zuchth�usern und andere, die illegal gearbeitet hatten usw. In Leipzig gabe es auch noch �berlebende aus der Gruppe von Georg Schumann. Auf dem Plakat waren alle Namen aufgef�hrt; hinter meinem Namen stand "Jungarbeiter", immerhin war ich erst 29 Jahre alt. Nachdem die sowjetischen Truppen einger�ckt waren, wurde ich dem Kommandanten von Leipzig, General Trofanow und Oberst Moroswo, dem Politoffizier, vorgestellt. (...)

Ich wurde Stadtdirektor beim Stadtrat f�r Arbeit und Soziales und sa� im Rathaus. Stadtrat war Paul Klo�, ein alter Genosse, der viele Jahre im Zuchthaus gesessen und dann in Leipzig �berlebt hatte. Meine Funktion war die des Leiters bzw. Vorsitzenden des Stadtjugendausschusses. Denn es entsprach einer Empfehlung von Shukow, antifaschisitsche Jugendaussch�sse zu bilden. �ber Harry Kuhn bekamen wir die Orientierung der Partei, nicht sofort einen Jugendverband zu gr�nden; erst m�sse die Frage der Parteigr�ndungen gekl�rt werden. Es kam darauf an, die Zusammensetzung dieser Aussch�sse sehr breit zu gew�hrleisten."



AXEN, Hermann: Ich war ein Diener der Partei. Autobiographische Gespr�che mit Harald Neubert. Berlin 1996, in: Judt, Matthias (Hrsg.), DDR-Geschichte in Dokumenten aus der Reihe Forschungen zur DDR-Gesellschaft, Verlag Ch. Links, Berlin, 1. Auflage 1997.


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