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SPIONAGE SPEZIAL

(Norbert F. P�tzl: Basar der Spione. Die geheimen Missionen des DDR-Unterh�ndlers Wolfgang Vogel. Taschenbuchausgabe M�nchen 1999. Markus Wolf: Spionagechef im geheimen Krieg. Erinnerungen. Taschenbuchausgabe M�nchen 1998. G�nter Guillaume: Die Aussage. Wie es wirklich war. M�nchen 1990. Geb.Ausgabe. Gabriele Gast: Kundschafterin des Friedens. 17 Jahre Topspionin der DDR beim BND. Eichborn, geb. Ausgabe.)


Basar der Spione - Norbert Pötzl
(mwu) Herbstliche Stra�en, im Licht der Stra�enlaternen treiben Regenschauer vor�ber, raschelnd fegt der Wind Laub vor sich her. M�nner mit Trenchcoats und H�ten, tief ins Gesicht gezogen. Ein Feuerzeug flammt auf, ein kurzer Blick in verschlossene Gesichter. Ein Szenario, reif f�r den n�chsten Spionage-Thriller. Aber wozu einen Roman bem�hen, wenn das Leben doch die besten Geschichten schreibt?
Vertiefen Sie sich doch mal in "Basar der Spione" von Norbert P�tzl. Es ist die Geschichte des Anwalts Wolfgang Vogel, der sich unversehens in der Rolle als deutsch-deutscher Unterh�ndler zwischen Kanzler und Generalsekret�r, KGB, Stasi und BND wiederfindet. Es ist die Geschichte eines der d�steren Kapitel der zwischendeutschen Beziehungen: dem Menschenhandel. Geld gegen H�ftlinge hie� die Devise seit den 70er Jahren. Was bewegte diesen Mann? Ein Schlitzohr, das die Herausforderung suchte? Oder ein Menschenfreund? Die ber�hmten Austausch-Szenarien auf der Glienicker Br�cke kommen auf den 534 Seiten nicht zu kurz, auch wenn vieles in der Realit�t eben banaler ist als bei James Bond.

Unsere Wertung 4 Sterne

Die Aussage. Wie es wirklich war. - Günter Guillaume
G�nter Guillaume bekam bei seiner R�ckf�hrung aus bundesdeutscher Haft erstmal vom BND einen neuen Anzug, Krawatte, Hosentr�ger und Hemd - feingemacht f�r den Austausch. Er durfte am 1. Oktober 1981 wieder in seine Heimat DDR zur�ck. Seit 1974 hatte er im Westen "gesessen". Der Spion, der Kanzler Brandt zu Fall brachte, hat ausf�hrliche Erinnerungen verfa�t. Er selbst sieht sich als �berzeugten Patrioten - und schildert aus seiner Sicht, wie er sich im Westen hocharbeitete. Ein Buch, das man sicher mit Gewinn liest, auch wenn es schon ein paar Jahre alt ist. Guillaume selbst ist noch in seinen Memoiren ("Die Aussage. Wie es wirklich war") davon �berzeugt, die Norwegen-Dokumente h�tten Ost-Berlin erreicht.

Unsere Wertung 2 Sterne

Spionagechef im geheimen Krieg - Markus Wolf
Markus Wolf sieht das in "Spionagechef im geheimen Krieg" anders.

Er ist sich mehr als sicher, da� die Papiere nie in der DDR ankamen, weil die Frau, die als Kurier eingesetzt war, sich verfolgt f�hlte und die Filmrollen in Bonn von einer Br�cke aus im Rhein versenkte. An den Erinnerungen des "Manns ohne Gesicht" (erst 1979 ver�ffentlicht der "Spiegel" ein erstes Bild von ihm) fasziniert vor allem seine innere Entwicklung. Das Buch bricht mit den g�ngigen Klischees �ber Geheimdienste. Es zeigt, wie ein junger Mann, der vor allem Stolz empfindet, als er zum Chef der Auslandsaufkl�rung berufen wird, beachtliche Erfolge im Gesch�ft der Spione erlangt - und oft genug dem BND eins auswischt.

Seit 1981 bewegten ihn R�cktrittsgedanken, seit Mitte der 80er Jahre zweifelte er immer mehr an der Politik Honeckers. Am 30. Mai 1986 ist Wolfs letzter Arbeitstag. Wie er die Wende erlebt - und seine ber�hmte Rede auf dem Alexanderplatz am 4.11.1989 - ist nat�rlich auch spannend.

Unsere Wertung 4 Sterne

Kundschafterin des Friedens - Gabriele Gast
Bitte klicken.


Nicht ohne Stolz und Bewunderung erinnert sich Markus Wolf an eine seiner Spitzenquellen", Gabriele Gast. Als Analytikerin arbeitete sie jahrelang im BND, aber f�r die Wolf-Truppe. Sie hatte Zugang zu vielen au�enpolitischen Interna der Bundesrepublik und der Nato - vor allem sorgte sie laut Wolf daf�r, da� man in der DDR die Haltung der Bundesrepublik zu den Ver�nderungen in Polen seit Anfang der 80er Jahre richtig einsch�tzen konnte. Enttarnt wurde die promovierte Spezialistin erst 1990. Ihre Erinnerungen sind ganz neu erschienen ("Kundschafterin des Friedens"), und ich bin noch nicht dazu gekommen, sie zu lesen - nehmen Sie es als Hinweis, nicht als Wertung.


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Artikelbewertung Gesamtbewertung: 3 - Bewertung: 5.00

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Kommentare


Geschrieben von Kunst&Erziehung;:
Und hier und heute werden wir noch mehr bespitzelt als in der DDR ..... nur wir verdienen weniger f�r mehr, d�rfen mehr als wir "m��ten"! ........ Ich frage mich, wo sind die, die DAMALS das in der DDR nicht mehr wollten ..... und wo sind die, die im goldenen Westen mehr Wert waren als die OSSIs - war auch nicht anders der Westen - anders, aber nicht anders...... Leute, Leute, Leute ........ "Westen oder Osten" ......... Alle in der heutigen Zeit denken nur noch an "Gewinn" ... so war es im Westen schon immer ....... wer aber den "Gewinn" erzeugt .......... tja - " fragt doch die Kinder, fragt doch die Kinder ... "
10/27/08 02:37:48

Geschrieben von einerderlebt:
Recht frisch der Beitrag. Ich kann Kunst und Erziehung nur zustimmen. Der Wert Mensch, gibt es im Westen nicht. Humankapital, dar�ber wird heute diskutiert. Menschen verbl�den im Schulunterricht. Gott sei Dank sind wir alle bald komplett manipuliert, willenlos und zu allem bereit.
11/16/08 17:05:10

Geschrieben von Frank:
Mal kurz noch mein Senf dazu - betreffs Kunst, Kultur und Bildung.
K�rzlich habe ich dem Herrn zugewanderten Intendanten des MDR, Prof. (!!!) Udo Reiter eine Mail geschickt, in der ich das immer schlechter werdende Niveau dieses TV-Senders beklagte. Dazu servierte ich ihm das kommende Programm: F. Silbereisen mit Musik der Verbl�dung, dito am n�chsten Tag (volkst�mliche Hitparade), weiter ging's mit einem "Pauker"-Film ... usw.. Alles zur besten Sendezeit. Eine grottenschlechte Sendung jagte die andere. Ich gab zu bedenken, da� es in der untergegangenen DDR durchaus Kunst auf hohem Niveau gegeben habe - Filme, Theaterauff�hrungen, Rockmusik, Kindersendungen (die ihresgleichen suchen) ... und ohne ideologischen Drohfinger.
Nun, auf eine Antwort warte ich heute noch. Der Herr ist nicht willens, nicht f�hig oder eben ein echter altbundesdeutscher Ignoranzbolzen. Also, Leute, greift zur BL�D-Zeitung - viel kann nicht mehr schief gehen. Der Vorabend der Bildungs-Apokalypse ist bereits am d�mmern.
Gru� Frank
11/25/08 20:13:11

Geschrieben von Ausgereiste:
Warum gr�ndet ihr nicht wieder eine DDR, aber bitte ganz weit weg und ohne mich.
03/09/09 15:32:39



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    "irgendwelches orthografischeS oder grammatikalischeS Rumgezerre" ......
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  • Stephan Tsoucal... meinte:
    Lieber Herr Richter, sicherlich ist es ein Fehler, dass beim �bertragen des Artikels...
  • Sascha Fuhrmann meinte:
    Wow....... Na klar hat man damals in der DDR kaum etwas auszustehen gehabt, wenn...

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